Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 17.11.1999

FAO: Ernährungskrisen sind von Menschen verursacht

UNO-Wüsten-Konferenz in Recife (Brasilien) eröffnet


Rom/Recife (agrar.de) - Kriege und wirtschaftliche Krisen sind erstmals
stärker als Naturkatastrophen für die schwierige Versorgungslage in vielen
Ländern verantwortlich. Darauf hat die UN-Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation (FAO)am Montag hingewiesen. 'Die von
Menschen verursachten Ernährungskrisen, beispielsweise als Folge von
Bürgerkriegen, lagen 1984 bei nur zehn Prozent, heute dagegen sind es mehr
als 50 Prozent', betonte der Beigeordnete FAO-Generaldirektor, Hartwig de
Haen.

Derzeit gebe es akute Ernährungskrisen in 35 Staaten, in denen 52 Millionen
Menschen in unterschiedlichem Ausmass von Nahrungsmittelknappheit betroffen
seien. Dies sei seit 1984 die höchste Zahl, hiess es in einer Sonderausgabe
des 'Food Outlook', einem Bericht zur Welternährungslage, der
anlässlich der derzeit tagenden FAO-Konferenz vorgestellt wurde.

Die Weltgetreideproduktion werde 1999 über dem Durchschnitt bei rund 1,866
Mrd. Tonnen liegen, sagte der neugewählte FAO-Generaldirektor Jacques Diouf.
Die Produktion werde damit unter dem zu erwartenden Verbrauch liegen.
Deshalb müsse zum ersten Mal seit vier Jahren wieder in Höhe von neun
Millionen Tonnen auf Getreidevorräte zurückgegriffen werden, die für
Nahrungsmittelnothilfe angelegt worden seien.

Die FAO rief dazu auf, die Landwirtschaft in armen Ländern stärker zu
fördern.

Strategien gegen Landverlust

Die Entwicklung neuer Strategien gegen die Landverödung ist eines der
Hauptthemen auf der UNO-Wüsten-Konferenz, die in der nordostbrasilianischen
Hafenstadt Recife begonnen hat. An der Konferenz nehmen etwa 3.000 Vertreter
aus den 159 Mitgliedsstaaten der UNO-Wüsten-Konvention teil.

Nicht nur in den Tropen nimmt der Flächenverlust durch Versteppung und
Verwüstung zu. Von Wüstenbildung und Trockenheit sind mittlerweile über 100
Staaten und 70 Prozent aller Agrargebiete der Erde betroffen. Jährlich gehen
zehn Millionen Hektar Land durch Wüstenbildung verloren.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de