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@grar.de Aktuell - 17.11.1999

Schweinepest bei Wildschweinen auf dem Vormarsch

Tagung der BFAV zur exakten Diagnose


Bonn/Riems (agrar.de) - Die aktuellen Zahlen zur Schweinepest verheißen
nichts Gutes. In den Jahren 1998 und 1999 nahmen die Seuchenausbrüche bei
Wildschweinen nicht nur mengenmäßig zu, sie griffen auch auf neue Regionen
über. Das berichtet das Bundeslandwirtschaftsministerium.

Schweinepest ist zwar für den Menschen ungefährlich, führt aber in
Nutzschweinebeständen zu hohen Verlusten und damit zu wirtschaftlichen
Schäden für die Halter. Kein EU-Land war davon in der Vergangenheit so sehr
betroffen wie Deutschland. Deshalb appelliert Minister Karl-Heinz Funke in
einem eigens dafür herausgegebenen Merkblatt* an Landwirte und Jäger alles
zu tun, um die Einschleppung der Schweinepest zu verhindern.

Am 11. und 12. November 1999 fand an der Bundesforschungsanstalt für
Viruskrankheiten der Tiere (BFAV) auf der Insel Riems
(Mecklenburg/Vorpommern) ein Workshop zur Diagnose dieser Krankheit statt.
Organisatoren und Veranstalter waren das zur BFAV gehörende 'Nationale
Referenzlabor für Klassische Schweinepest' und der 'Arbeitskreis für
Veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik' (AVID).

Schweinepest wird durch einen Virus übertragen und befällt sowohl Haus- als
auch Wildschweine. Allein in Deutschland waren in den letzten Jahren mehrere
Millionen Schweine direkt oder indirekt von der Seuche betroffen. Aufgrund
der hoher Infektiösität müssen alle Tiere einer betroffenen Herde getötet
und unschädlich beseitigt werden. Der exakten Diagnose kommt daher bei
Ausbruch der Krankheit eine Schlüsselstellung zu.

Im Friedrich-Loeffler-Institut, der ältestes virologische Forschungsstätte
der Welt, tauschten über 50 Veterinärmediziner aus nahezu allen
Bundesländern gemeinsam mit Wissenschaftlern der BFAV Erfahrungen aus. Im
Mittelpunkt standen Fragen der frühzeitigen und sicheren Erkennung dieser
wirtschaftlich, aber vor allem auch handelspolitisch so überaus wichtigen
Erkrankung. Erfahrungsberichte aus der Sicht der praktischen
Tierseuchendiagnostik waren ebenso Gegenstand der zweitägigen Veranstaltung
wie die Vermittlung neuer wissenschaftlicher Ergebnisse. Auch die praktische
Demonstration von Methoden im Labor stand mit auf dem Programm.

Die Tatsache, dass aus der überwiegenden Mehrzahl der
Veterinäruntersuchungsämter Deutschlands, aber auch aus den Niederlanden,
Belgien und Schweden Gäste zu der Tagung angereist waren, unterstreicht, wie
notwendig solche Veranstaltungen sind. Im Mai 2000 soll eine europäische
Tagung zur gleichen Thematik an der BFAV auf der Insel Riems stattfinden.
Ziel dieser Veranstaltung wird die europaweite Harmonisierung der
Schweinepestdiagnostik sein.

* "Schweinepest bei Wildschweinen", Merkblatt, kostenlos zu beziehen beim
Bundesernährungsministerium, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Postfach 14 02
70, 53107 Bonn, Fax: 01888/529-4262, E-mail: internet@bml.bund.de

 


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