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@grar.de Aktuell - 15.11.1999

Erhebliches Marktpotenzial für Ökoprodukte


Hohenheim (agrar.de) - Das Interesse der europäischen Verbraucher an
Ökoprodukten hat in den vergangenen Jahren hat stark zugenommen. In einigen
Ländern (Österreich, Dänemark, Schweiz) und bei einigen Lebensmitteln
(Gemüse und Milchprodukte) hat der ökologische Landbau seine Nische
verlassen und nennenswerte Marktanteile gewonnen. Trotz dieser Entwicklung
ist das Marktgeschehen für Ökoprodukte in den meisten europäischen Ländern
wenig transparent, da umfassende Informationen über die Märkte nicht
verfügbar sind.

Diesem Informationsdefizit abzuhelfen ist das Ziel einer neuen, soeben
erschienenen Studie der Universität Hohenheim zu den Märkten für
Ökoprodukte in Europa. Die Studie untersucht die Marktsituation in den 15
EU-Ländern sowie der Schweiz, Norwegen und der Tschechischen Republik mit
einer einheitlichen Datenerhebung. Die Analyse der Marktsituation in diesen
Ländern berücksichtigt die Verkaufswege, die Produkteigenschaften, die
kommunikativen Aktivitäten, die Produktpreise und die wesentlichen
Triebkräfte für die langfristigen Marktentwicklungen.

Die Studie sieht ein erhebliches Potenzial, um den Markt für Ökoprodukte
weiterzuentwickeln. In den untersuchten Ländern ist die Verbrauchernachfrage
noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Zwischen den Ländern ergeben sich
erhebliche Unterschiede sowohl in der Größe der Märkte für Ökoprodukte als
auch in den jeweiligen Wachstumsraten. Gleiches gilt für Preisaufschläge,
die den Landwirten gezahlt werden, und für Preisaufschläge, die Verbraucher
für Ökolebensmittel bezahlen.

Die wichtigsten Hindernisse, die der Weiterentwicklung der Märkte für
Ökoprodukte entgegenstehen, sind zu geringe Angebotsmengen, eine mangelnde
Anpassung der Angebotsleistungen an die Konsumentenbedürfnisse und
organisatorische Schwächen in der Vermarktung. Die weitere Marktentwicklung
sollte durch kooperative Marketingaktivitäten der Landwirte, des
Verarbeitungssektors und des Lebensmittelhandels vorangetrieben werden, um
die Anforderungen der Konsumenten an das Angebot von Ökolebensmitteln besser
als bisher zu erfüllen.

Die Studie ist in der Hohenheimer Reihe "Organic Farming in Europe:
Economics and Policy" erschienen und kann unter folgender Adresse bezogen
werden:

Universität Hohenheim, Institut 410 A, 70593 Stuttgart, Fax: +49 711 459
2555. E-mail:ofeurope@uni-hohenheim.de,
http://www.uni-hohenheim.de/~i410a/ofeurope/

Michelsen, J., Hamm, U., Wynen E., Roth, E. (1999): The European market for
organic products: growth and development. Organic Farming in Europe:
Economics and Policy, Volume 7, Universität Hohenheim, Stuttgart-Hohenheim,
Germany, ISBN 3-933403-06-5; ISSN 1437-6512, 1999, 24 Euro.

 


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