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@grar.de Aktuell - 09.11.1999

Agrartechnik: Kapitalkosten zwingen Landwirte zur Kooperationen

1,2 Prozent Bruttowertschöpfung aus der Landwirtschaft


Hannover (agrar.de) - Der Kostendruck in der Landwirtschaft zwingt nach
Ansicht der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) vor allem die
kleineren Bauern zu stärkerer Kooperation. Dies gelte vor allem für den
Einsatz moderner Maschinen, sagte DLG-Präsident Philip von dem Bussche zum
Start der internationalen Fachmesse Agritechnica '99. Auf dem
Messegelände in Hannover präsentieren rund 1500 Unternehmen über 20000
Landmaschinen.

Für kleinere Betriebe seien die Kapitalkosten für einen kompletten eigenen
Maschinenpark nicht mehr aufzubringen. Die Öffnung der Weltmärkte erzeuge
hohen Kostendruck. 'Dem muss sich unsere Landwirtschaft stellen. Und gerade
die Großtechnik gibt vor, was an Kostensenkungen möglich ist. Damit müssen
sich auch die kleineren Betriebe auseinander setzen', sagte von dem Bussche.
'Die Ansicht älterer Landwirte, jede Form von Kooperation sei mit der
unternehmerischen Freiheit des Bauern nicht vereinbar, gehört der
Vergangenheit an'.

Nach Ansicht des DLG-Präsident gibt es für die Landwirtschaft zwei Wege: Zum
einen die Orientierung auf dem Weltmarkt, zum anderen die eher regionale
Ausrichtung mit Spezialisierung etwa im Gemüseanbau, im ökologischen Landbau
oder in der Landschaftspflege. Allerdings bedeute die Rationalisierung einen
zunehmenden Abbau an Arbeitsplätzen. Die enorm gestiegene Produktivität
werde sich in den kommenden zehn Jahren noch einmal verdoppeln.

Das Statistische Bundesamt teilte anläßlich der Agritechnica mit,
dass die Bruttowertschöpfung in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei im
Jahr 1998 in Deutschland bei rund 44 Mrd. DM lag. Der Anteil an der
gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in Deutschland machte 1,2 Prozent
aus. Jede hundertste Mark wurde also in der Land- und Forstwirtschaft,
Fischerei erwirtschaftet.

Im Jahre 1950 hatte im früheren Bundesgebiet der Anteil der Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei an der gesamten Bruttowertschöpfung mit 10,7
Prozent noch deutlich höher gelegen. In der Land- und Forstwirtschaft,
Fischerei gibte es 1998 480 000 Betriebe mit 1,1 Millionen Arbeitskräften,
im Osten 32 000 mit 145 000 Mitarbeitern, das sind rund 3 Prozent aller
Erwerbstätigen in Deutschland. 1950 waren 24,6 Prozent der Erwerbstätigen in
diesem Wirtschaftsbereich tätig.

 


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