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@grar.de Aktuell - 25.07.1999

Neue Dioxinfunde in Belgien

Niederlande verhängt Einfuhrverbot für belgisches Schweinfleisch


Brüssel (agrar.de) - Das belgische Gesundheitsministerium hat am Freitag
bekanntgegeben, daß es über 200 Schweinemastbetriebe unter Quarantäne
gestellt hat, nachdem sich Hinweise ergeben hätten, daß diese Höfe
möglicherweise verseuchtes Futter erhalten hätten. Bei Tests waren Spuren
der Dioxin-Vorstufe Polychlorierte Biphenyle (PCB) in Schweinefleisch
nachgewiesen worden.

Produkte aus Schweinefleisch mit einem Fettgehalt von zwei bis 20 Prozent
sollen nun vom Markt genommen werden. Die bisherigen Beschränkungen
betrafen lediglich Fleisch mit einem Fettgehalt über 20 Prozent. Betroffen
von der Ausweitung des Verkaufsverbots ist Fleisch von Tieren, die vom 15.
Januar bis 3. Juni geschlachtet wurden.

Etwa 1.000 Höfe dürfen ihre Tiere nicht zur Zeit vermarkten, 200 wurden
unter Quarantäne gestellt. Bei 160 Betrieben habe sich der Dioxinverdacht
bestätigt. Stabilisiert habe sich die Lage bei Geflügel, wo die
Dioxinverseuchung zuerst festgestellt worden sei. 53 Geflügelzuchtbetriebe
sind nach Angaben Verhofstadts noch geschlossen, bei der Rinderzucht sind
es 160 Höfe. Die Zeitung 'De Margin' berichtet, daß
Lebensmittelkontrolleure in einigen Proben das 50fache des erlaubten
Dioxinwerts fanden.

Als Konsequenz aus dem belgischen Dioxin-Skandal, der im Mai bekannt
geworden war, hat EU-Agrarkommissar Fischler ein Aktionsprogramm für mehr
Sicherheit von Tierfutter vorgestellt. Das EU-Schnellwarnsystem für
Lebensmittel soll auch auf Futtermittel ausgedehnt werden, auch sollen die
Vorschriften für die Kennzeichnung von Mischfutter verschärft werden.

Die niederländische Regierung hat nach den erneuten Funden ein sofortiges
Einfuhrverbot für belgisches Schweinefleisch verhängt. Die
nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn (Grüne) hat
die deutsche Fleischwirtschaft aufgefordert, vorerst keine Schweine aus
Belgien zu schlachten. Höhn kritisierte, daß die deutschen Stellen 'wieder
nur über die Nachrichtenagenturen' informiert worden seien.



 


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