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@grar.de Aktuell - 05.07.1999

Zahlenspiele: Schlagabtausch um Verluste der Bauern


Potsdam/Bonn (agrar.de) - Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes (DBV)
wird die deutsche Landwirtschaft durch die verschiedenen deutschen und
europäischen Gesetzesvorhaben finanziell schwer belastet. Für das Jahr
2000 schätzt der Verband das verursachte Minus auf 2,93 Mrd DM, 2003 seien
es bereits 4,4 Mrd DM und im Jahr 2006 5 Mrd DM. Hauptursachen sind das
aktuelle Sparprogramm der Bundesregierung, die "Öko-Steuer" und das europäische
Reformvorhaben Agenda 2000.

Allein die stufenweise Absenkung von Garantiepreisen für Milch, Getreide
und Rindfleisch im Rahmen der Agenda 2000 koste die Bauern im kommenden
Jahr 500 Mio DM. "Schwere Brocken" seien auch die Steuer- und Sparpläne
der Regierung, die unter anderem Einschnitte bei der Gasölbeihilfe, der
Alterssicherung für Landwirte, der landwirtschaftlichen Unfallversicherung
und der Krankenversicherung für Bauern vorsehen.

Als unseriös hat Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke die Berechnungen
des Deutschen Bauernverbands am Samstag im Westdeutschen Rundfunk bezeichnet.
Einkommensverluste von fünf Milliarden Mark seien von niemandem bestätigt
worden, sagte der SPD-Politiker. Nach seiner Einschätzung müßten die Bauern
zwischen den Jahren 2000 und 2006 Einbußen zwischen drei und vier Milliarden
Mark hinnehmen.

Die Landwirte hatten in den vergangenen Tagen auf dem Deutschen Bauerntag
in Cottbus scharf gegen die Sparpläne der rot-grünen Koalition protestiert.

Funke räumte ein, daß die Belastungen für die Bauern hoch seien. Staatliche
Subventionen könnten aber keine Dauerlösung sein. Die Existenzfähigkeit
eines bäuerlichen Betriebes könne aber nicht an staatlichen Unterstützungen
gemessen werden, sondern daran, wie er sich am Markt behaupte.


 


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