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@grar.de Aktuell - 09.06.1999

Doxinskandal noch nicht unter Kontrolle

Staatsanwalt glaubt an vorsätzliche Vergiftung


Witzenhausen (agrar.de) - Die europäische Agrarpolitik hat den Skandal
um dioxinversuchte Lebensmittel aus Belgien offenbar noch immer nicht unter
Kontrolle.

Die belgische Regierung ist der Aufforderung der EU-Kommission, nach Butter
auch andere Milchprodukte aus dem Handel zu nehmen bisher nicht gefolgt.
Dieser Schritt werde derzeit noch geprüft, so Belgiens Landwirtschaftsminister
Luc Van den Bossche.

Doch auch Stichproben in deutschen Lebensmittelgeschäften zeigen, daß immer
noch belgische Ware am Markt ist.

Düsseldorfer Veterinärbeamte warfen deutschen Unternehmen unterdessen vor,
ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachzukommen. ZDF-Recherchen zufolge sind
in zahlreichen Geschäften belgische Lebensmittel, ohne die zum Verkauf
zwingend vorgeschriebenen Unbedenklichkeitsbescheinigungen gefunden worden.
"Wir haben Sachen gefunden, die dort nichts mehr zu suchen haben" so ein
Veterinär gegenüber dem ZDF.

In Hessen stellten Lebensmittelkontrolleure allein am heutigen Mittwoch
über 70 Tonnen belgische Lebensmittel sicher, davon allein im Landkreis
Offenbach 33 Tonnen Schweinefleisch, 3,2 Tonnen Schinken und eine Tonne
Flüssigei.

In der Hannoverschen «Neuen Presse» verlangte Niedersachsens Gesundheitsministerin
Heidi Merk (SPD) ein lebenslanges Berufsverbot für Lebens- und Futtermittelhersteller,
die verseuchte Nahrung auf den Markt bringen.

Das nach Rinderwahn- und Glykol-Skandal immer noch mangelnde Problembewußtsein
vieler Verantwortlicher sei ein Skandal kritisierte Bundesgesundheitsministerin
Andrea Fischer

Die belgische Staatsanwaltschaft geht inzwischen davon aus, daß die Vergiftung
des fraglichen Tierfutters nicht zufällig als Folge eines Lecks in einem
Tank mit Schmieröl geschah, sondern gezielt ausgefürt wurde. (hs)





 


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