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@grar.de Aktuell - 06.04.1999

Preisverfall ernüchtert Schweizer Biobauern


Bern (agrar.de) – Die Boomjahre der Schweizer Öko-Landwirtschaft
scheinen vorerst vorbei. Die Branche hat die hohen Erwartungen
der letzten Jahre weit verfehlt. Das geht aus Mitteilungen der
Branchenorganisation Bio Suisse hervor.

War 1996 noch ein Anteil von 20% für möglich gehalten worden,
wirtschafteten 1999 gerade einmal 8% der Schweizer Bauern ökologisch.
Die Umstellungsrate sank von über 70% (1996) auf 7% (1999), dem
schlechtesten Wert seit Einführung der Direktzahlungen für
ökologischen Landbau. Nun rechnen Experten mit maximal 5.000
Biobetrieben in der Schweiz.

Schuld an der Misere ist nach Bio Suisse Ansicht der Preisverfall
durch die Zunahme des Groß- und Einzelhandels.

Der Biomarkt lege zwar stetig zu, doch die Öko-Landwirte
profitierten immer weniger davon. So sei für 1999 sei ein
Bio-Umsatz von 580 Millionen Franken zu erwarten, fast
100 Millionen mehr als 1998. Die Markführer setzten dabei
erheblich größere Mengen als im Vorjahr ab (Coop 29%, Migros 48%).

Andererseits fielen die Erzeugerpreise drastisch ab, bei Biomilch
um bis zu 15%. Der Druck auf die Biobauern sei noch nie so massiv
gewesen wie in diesem Frühjahr. Manche Bauern dächten sogar über
einen Lieferboykott nach.

 


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