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@grar.de Aktuell - 08.02.1999

Stuttgart schwenkt auf Brüsseler Vorschläge ein


Stuttgart (agrar.de) - Bei der Reform der Schutzgebiets- und
Ausgleichsverordnung (SchALVO) schwenkt die baden-würtembergische
Landesregierung offenbar auf den in der vergangenen Woche bekannt
gewordenen Kurs der Europäischen Kommission zur künftigen Honorierung
von Agrar-Umweltleistungen ein (wir berichteten). Das geht aus
Presseberichten hervor.

Demnach will Agrarministerin Gerdi Staiblin (CDU) von der bisherigen
generellen Honorierung der Bewirtschaftung von Schutzgebietsflächen mit
DM 310.-/ha/a abrücken. Fördergelder erhielten Landwirte künftig nur
noch dann, wenn die erbrachten Agrar-Umweltleistungen über die „normale
fachliche Praxis“ hinausgingen. Höhere Leistungen sollen dann aber
besser honoriert werden.

Zudem verfolgt die Landesregierung offenbar eine Doppelstrategie.

So will Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) Presseberichten zufolge
Gebiete aus der SchALVO herauslösen. Dort würden dann die
Bewirtschaftungsauflagen für die Landwirte entfallen.

Gleichzeitig will Staiblin weitere Wasserschutzgebiete ausweisen. Dort
sollen allerdings auch in Schutzzone II (50 Fließ-Tage bis zur
Quellfassung) „hygienisierte“ Gülle ausgebracht werden dürfen.

Derzeit bewirtschaften in Baden-Würtemberg rund 30.000 Betriebe 700.000
ha Schutzgebietsflächen, für die das Land bisher 120 Millionen Mark pro
Jahr zahlt. Die geförderte Fläche wuchs innerhalb von zehn Jahren von
172 000 auf 311 000 Hektar.

Staiblin will am Dienstag mit EU-Agrarkommissar Franz Fischler
zusammentreffen, um die künftige Finanzierung der Stuttgarter Pläne
durch Brüssel zu klären.

 


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