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@grar.de Aktuell - 20.10.1998

Tiefe Krise britischer Landwirtschaft könnte Folgen haben


Aberdeen (agrar.de) - Während sich Europa um eine umweltgerechte
Landwirtschaft und die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums
streiten, steht Großbritanniens Landwirtschaft vor der wohl schwersten
Krise ihrer Geschichte.

Das berichtet die schottische Tageszeitung 'The Scotsman' unter Berufung
auf eine aktuellen Studie des britischen Unternehmensberaters Deloitte
& Touche hervor. In ihr konstatieren die Finanzexperten über 300
untersuchten Betrieben in England und Wales katastrophale
Ertragseinbußen. Ohne Leistungen der Europäischen Union hätten über 80%
ihrer Kunden im vergangenen Jahr überhaupt keinen Gewinn erzielt.

Demnach sind die Nettoerlöse landwirtschaftlicher Betriebe in nur einem
Jahr (Juni 97-98) um 56% abgestürzt. Und die Talfahrt geht weiter: für
98/99 rechnen die Finanzexperten mit einem weiteren Minus von 48%. Der
Nettoertrag pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ist ebenfalls um
50%, auf nur noch 123 Pfund Sterling, gefallen.

Ein Trend, der offenbar landesweit gilt. Der Schottische Bauernverband
(National Farmers Union) spricht sogar von der schwersten Krise seit den
30er Jahre. Die NFU befürchte, die derzeitige Krise könnte für 80% der
Betriebe das Aus bedeuten. NFU-Präsident George Lyon rechnet mit einem
Einkommensrückgang von 50% auf nur noch 160 Millionen Pfund Sterling.

Als Gründe für die katastrophale Entwicklung nennen Deloitte &
Touche die Kumulation vieler Negativfaktoren, wie dem dramatische
Preisverfall bei Getreide und Fleisch (insbesondere bei Schwein) der
BSE-Krise, schlechter Witterung und internationale Rezession.
Betriebsaufgaben in der befürchteten Dimension hätten katastrophale
Folgen für die Kulturlandschaften und die Struktur des ländlichen
Raumes.





 


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