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@grar.de Aktuell - 08.10.1998

Studie vergleicht Umweltwirkungen des ökologischen und des integrierten Landbaus


Witzenhausen (agrar.de) - Kein einheitliches Bild, in Teilbereichen aber
deutliche Vorteile für den ökologischen Landbau, so lautet das Fazit der
Studie 'Nachhaltige Landwirtschaftliche Produktionssysteme im Vergleich:
Bewertung anhand von Umweltindikatoren' von Dr. Annette Piorr und Prof.
W.Werner.

Nach Auswertung wissenschaftlicher Quellen ergeben sich demnach zwar
positive Trends für den ökologischen Landbau, zumeist aber keine
eindeutigen Unterschiede beider Systeme im Bezug auf das
Emmissionspotential, den Humusgehalt der Böden, der Aktivität der
Bodenmikroben und dem Beitrag zur Nitratproblematik (dies gilt im
integrierten Landbau allerdings nur für Marktfruchtbetriebe).

Vorteile des ökologischen Landbaus bestehen offenbar jedoch in einer
geringeren CO2 Emission bedingt durch kulturspezifisch geringeren
Einsatz von Primärenergie, bei vergleichbarer CO2 Aufnahmeleistung (gilt
für den Flächenbezug). Die Frage wie Umweltbelastungen der
Landwirtschaft insgesamt reduziert werden können, hängt den Autoren
zufolge jedoch wesentlich von der Flächenwirksamkeit des Systems ab.

So bei den diffusen N-Einträgen der Landwirtschaft in Gewässer. Hier sei
die Bedeutung von Flächen mit hohem Nitrataustrag (Sonderkulturen,
überdüngte Flächen z.B. Gülle-Hochlastflächen) an der gesamten
Gewässerbelastung wegen ihres geringen Flächenanteils gegenüber
Ackerbauflächen mit vergleichsweise niedrigem Stickstoffaustrag, aber
deutlich höherem Flächenanteil verschwindend gering.

Deutliche Veränderungen in der allgemeinen Umweltsituation seien demnach
nur über flächenhaft wirksame Maßnahmen zu erzielen. Die Autoren: 'Hier
hat der Integrierte Pflanzenbau derzeit ganz andere Umsetzungs- und
Auswirkungsmöglichkeiten als der Ökologische Landbau, wenngleich derzeit
das Potential das die beiden Systeme für eine dauerhafte umweltgerechte
Landwirtschaft bergen, bei den verschiedenen Umweltindikatoren in
unterschiedlichem Umfang realisiert wird'. Die Studie ist als Band 28 in
der Schriftenreihe Agrarspektrum erschienen.

 


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