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@grar.de Aktuell - 21.09.1998

Sozialer Wohnungsbau im Wald


Köln (dw) - Buntspechte erfüllen im Wald wertvolle ökologische Aufgaben,
weil sie erheblich mehr Baumhöhlen zimmern, als sie benötigen. Dadurch
bieten sie jenen Tieren eine Rückzugsmöglichkeit, die auf Baumhöhlen
angewiesen sind, jedoch selbst keine bauen können. Zu den Nachmietern,
die von diesem 'sozialen Wohnungsbau' profitieren, zählen nicht nur
Vögel wie Kohl- und Tannenmeise, Sperlingskauz oder Hohltaube, sondern
auch der Siebenschläfer, Wald- und Fledermäuse sowie einige Bienenarten.

Während sich die Buntspechte im Sommer überwiegend von Käferlarven,
Raupen und Ameisen ernähren, fressen sie im Winter Nüsse und
Fichtenzapfen. Somit drängt es den Buntspecht während der Aufzuchtszeit
in alte Laubbaumbestände, seine Winternahrung sucht er jedoch im
Nadelholz. Als optimale Lebensräume gelten daher altersgemischte und
naturnahe Mischwälder.

Einer Meldung der Höheren Forstbehörde Bonn zufolge befinden sich die
nützlichen Spechte auf dem Vormarsch. Der Grund: Alleine im Rheinland
sind mittlerweile 70 Naturwaldzellen mit einer Gesamtfläche von 1300 ha
eingerichtet worden, auf denen der Wald nur sich selbst überlassen wird.
Außerdem wird die Nahrung der Spechte immer gesünder. Denn im Zuge des
Programms 'Wald 2000', nach dem nordrhein-westfälische Staatsforste
bereits seit neun Jahren bewirtschaftet werden, ist der Einsatz von
Herbiziden standortgemäßer Waldnutzung gewichen.

 


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