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@grar.de Aktuell - 06.09.1998

Messebericht:'GAFA'


Köln (agrar.de) - Vom 30. August bis zum 1. September fand in Köln die
internationale Gartenfachmesse statt. Hersteller und Motoristen
demonstrierten vor allem ihre Bereitschaft zur Innovation im EDV- und
Dienstleistungsbereich.

'Auf zur Gafa Köln - wo der Konjunkturmotor brummt'. Unter diesem Motto
dokumentierten rund 1150 Unternehmen aus 49 Ländern, wie sie sich den
Herausforderungen der Zukunft stellen. Erwartungsgemäß boten gerade die
marktführenden Hersteller von Motorsägen und Gartengeräten einige
interessante technische Detailverbesserungen. Im Vordergrund der Messe
stand jedoch die Absicht der Aussteller, den Endverbraucher durch
umfassenden Service an sich zu binden.

Der Kampf um treue Kunden wird zunehmend im Bereich der
Datenverarbeitung geführt. Fachhändler, die ihr Ersatzteilangebot noch
per Microfilm verwalten, werden immer seltener. Um eine effektive
Teilebeschaffung und eine rasche Reparatur von Motorgeräten zu
ermöglichen, nutzen viele niedergelassene Unternehmen bereits die
Möglichkeiten der Online-Kommunikation mit einzelnen Herstellern. Ein
völlig neues Warenwirtschaftsystem bietet die RöhJoh Software GmbH an.
Der einmalige Kauf einer CD-ROM berechtigt den interessierten Händler
zum gleichzeitigen Zugriff auf alle derzeit verfügbaren Ersatzteil-Infos
(Abbildungen, Bestellnummern, Preise, Historie) zu jedem Motorgerät der
gängigen Marken. Eine kleine monatliche Gebühr soll dem autorisierten
Nutzer anschließend die regelmäßige Aktualisierung des Datenwaldes per
Internet garantieren.

Das aufwendige Projekt wird zum Jahreswechsel unter dem Namen 'MoSys'
auf den Markt kommen. Zur herkömmlichen Kundenbetreuung zählt dagegen
die Instandsetzung verschleißintensiver Arbeitsmittel. Das große Angebot
an Kettenschärfgeräten darf dabei zu den Trends der GAFA ’98
gezählt werden. OREGON präsentierte beispielsweise einen Kettenschleifer
mit auto-pneumatischer Spannvorrichtung. Das Einspannen von Sägeketten
wird mit dem Gerät Nr. 106360 automatisiert und deutlich beschleunigt.

Wirklich neu dürfte die neue Kettenspannvorrichtungen an Motorsägen
sein, die ebenfalls von der Firma OREGON vorgestellt wurde. Ein
Zahnradsystem mit Namen INTENZ ermöglicht das Nachspannen der Kette an
der Schiene selbst. INTENZ Double-Guard-Schienen sind allerdings noch
lange nicht für alle Motorsägen-Marken zu haben.

Eine ebenfalls komfortable Kettenschnellspannung bietet STIHL mit der
neuen 026 C. Der Gehäusedeckel der Säge läßt sich mit einem Handgriff
lösen, die Kette wird mithilfe eines Einstellrädchens manuell gespannt.
Auf den gewohnten Kombischlüssel kann also in Zukunft verzichtet werden.
STIHL wartete jedoch noch mit weiteren Innovationen auf. Darunter der
erste Erdbohrer mit Quickstop-Motorbremse. Das Einmann-Bohrgerät BT 120
C löst im Bedarfsfall die Bohrerbremse aus, bevor sich die Motoreinheit
um die eigene Achse drehen kann. Neues gab es auch aus dem Hause DOLMAR.
Die ausgeklügelte Vergasertechnik und die digitale Zündanlage der
Motorsäge PS-344 ermöglicht einen jederzeit reibungslosen Startvorgang.
Zum Anwerfen der Säge genügt es, nur den HappyStart-Knopf zu drücken und
einen Hebel auf Kalt- oder Warmstart zu stellen. Ist der Motor nach
betätigen des Zugseils angesprungen, läuft die Säge ohne
Drehzahlregulierung durch. DOLMAR geht auch in Sachen Design neue Wege.
Nachdem die Trennschleifer PC-6212 und PC-7314 zu Jahresanfang mit dem
deutschen Design Award ausgezeichnet wurden, bietet der
Traditionshersteller erstmals auch eine robuste Motorsäge im schnittigen
Look an. Wahr ist: Die PS-34 sieht gut aus, obwohl die Technik nur recht
konventionell daherkommt.

Um nochmal auf das kräfteschonende Starten von Sägen zurückzukommen.
Auch Husqvarna bietet von nun an eine interessante Anwurfhilfe. Mit
SmartStart nimmt der Hersteller nach eigenen Angaben 'die Härte aus dem
Zug'. Schon die Sägen kleinerer Bauart weisen ein zuschaltbares
Dekompressionsventil auf, das sich nach der Zündung und den ersten
Umdrehungen automatisch zurückstellt.

Ein weiteres Marktsegment scheint die Ingenieure der führenden
Gerätefirmen zu beschäftigen. Die Einhand-Motorsägen, die vorwiegend in
der Baumpflege zum Einsatz kommen und bereits seit längerem von STIHL
vertrieben werden. DOLMAR bezeichnet sein aktuelles Einhand-Modell als
'Handy zum Sägen'. Die PS-3300 mobilisiert etwa 1 kW. Jonsered stellte
erstmals das Tophandle-Modell 2033 vor. Der Mini-Kraftprotz leistet 1, 2
kW bei 11 000 Umdrehungen pro Minute und soll für unter 700 Mark in den
Handel gelangen. Detailverbesserungen gab es auch bei den diversen
Motorsensen, deren technischer Stand jedoch als weitestgehend bekannt
vorausgesetzt werden kann. Bemerkenswert ist allerdings der neue
Gestrüppschneider der Firma STIHL. Der FH 75 kombiniert die Mobilität
einer Motorsense mit den Eigenschaften eines Messerbalkens. Mit dem
Gestrüppschneider lassen sich Wegränder, niedrige Büsche und
bodendeckende Pflanzen mähen, ohne daß Mähgut umhergeschleudert wird!
Abschließend sollte angemerkt werden, daß es auf der GAFA ’98
natürlich noch viele gartenspezifische Neuerungen zu bestaunen gab, die
das forstliche Interesse jedoch nicht berühren dürften. Eine wegweisende
Entwicklung sollte an dieser Stelle aber nicht unbeachtet bleiben. Denn
Honda zog mit einer völlig neuen Generator-Generation die Blicke der
meisten Messebesucher zeitweise auf sich. Die benzingetriebenen
Stromerzeuger der Linie GENE 21 erfüllen die modernsten Ansprüche an
Abgas- und Geräuschemmission. Die 'Micro-4-Takter' halten eine
schwankungsfreie Spannungskontinuität, die angeblich über den Normen des
öffentlichen Netzes liegt. Die Aggregate Eu 10i und Eu 30i dürften sich,
auch aufgrund ihrer kompakten Bauweise, sehr bald durchsetzen.



 


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