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@grar.de Aktuell - 30.03.1998

EEB: Wettbewerbsnachteile für umweltgerechte Landwirtschaft durch Agenda 2000


Brüssel (agrar.de) - Umweltschädigende Praktiken wie Bewässerung für
intensiven Maisanbau, die Erzeugung von Silomais oder die Aufforstung
erhielten immer noch erheblich höhere Hektarprämien als
Agrar-Umweltmaßnahmen.

Die so verursachten Wettbewerbsverzerrungen zwischen Intensivproduktion
einerseits und Systemen umweltfreundlicher Erzeugung andererseits
müssten sofort beendet werden, forderte das European Environmental
Bureau (EEB), die Brüsseler Lobby der Umweltverbände.

'Statt in einer Situation der Überproduktion weiter
produktivitätssteigernde Maßnahmen zu fördern, brauchen wir eine
ausgewogene, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Landwirtschaft' erklärte
EEB Generalsekretär John Hontelez heute in Brüssel.

Bei einer EEB-Fachtagung kamen 20 Agrarexperten aus 12
EU-Mitgliedsstaaten zu dem Schluß, daß die Agenda 2000 - bei
entsprechender Unterstützung der Mitgliedsstaaten - folgende Elemente
zur Förderung einer nachhaltigeren Landwirtschaft enthält:

- erste Schritte zu einer Politik integrierter ländlicher Entwicklung
einschließlich einer Umweltverträglichkeitsprüfung für die nationalen
Programme für ländliche Entwicklung
- praktische Optionen für
Mitgliedsstaaten Direktzahlungen an die Landwirte die Erfüllung von
Umweltkriterien zu binden
- zusätzliche Unterstützung für eine
extensive Landwirtschaft in benachteiligten Gebieten (LFAs)
- erste
Extensivierungsanreize in der neuen Marktordnung für Rindfleisch
-
mögliche Übertragung von Zuständigkeiten und Verantwortung an und
regionale Behörden und eine damit verbesserten Anpassung der Programme
an die örtlichen Gegebenheiten.

Doch nach Auffassung des EEB sind diese prinzipiell positiven Punkte
nicht mehr als ein 'grüner Tropfen auf den heißen Stein'. Fördergelder
gingen nach wie vor zu einer kleinen Minderheit an Landwirten, die
besonders intensiv und daher besonders umweltschädigend wirtschafteten.
Die individuellen Obergrenzen für die Förderung aus Brüssel seien
immernoch viel zu hoch.



 


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