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@grar.de Aktuell - 08.03.1998

OECD: EU Agrar-Subventionen in zehn Jahren von 45 auf 35 Prozent gesunken


Paris (agrar.de) - Unter dem Motto: 'Die Landwirtschaft in einer sich
verändernden Welt' trafen sich vom Donnerstag die OECD (Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)- Agrarminister in Paris.
Die Minister und Staatssekretäre aus 29 Ländern zum Thema diskutierten
Themen wie Biotechnologie, Verbraucherschutz, den 'Bedarf an Reformen in
der Landwirtschaft' und die Folgerungen aus der weltweiten
Handels-Liberalisierung.

Zum Auftakt des Treffens wurde am Donnerstag eine Studie veröffentlicht,
die den Industrieländern für den Fleischsektor bis zum Jahr 2003 eine
60prozentige Exportsteigerung gegenüber dem Durchschnitt der Jahre
1992-1996 voraussagt. Steigerungen sehen die Autoren der Studie auch für
die Bereiche Getreide (40 Prozent) sowie Butter, Käse und
Vollmilch-Pulver (30 Prozent) voraus. Lediglich bei entrahmter Milch in
Pulverform sagt die OECD einen 40 prozentigen Verfall der
internationalen Nachfrage vorher.

Die Zunahme der Preise für Tiernahrung wird nach Ansicht der Autoren
eine Erhöhung der Weltmarktpreise für Rinder- und Geflügelfleisch sowie
Milchprodukte nach sich ziehen. Dagegen dürfte diese Steigerung bei den
Schweinfleisch-Preisen durch den schnellen Produktivitäts-Zuwachs in
Nordamerika kompensiert werden und zum Absacken der Preise führen.

Subventionen
Die Agrar-Subventionen in den Industrieländern
sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. Die Zuschüsse
betrugen 1997 nur noch 35 Prozent des Wertes der Agrarprodukte, zehn
Prozentpunkte weniger als 1986 bis 1988. Zur Zeit betragen die
Subventionen für die Landwirtschaft in den 29 OECD-Staaten zusammen
jährlich 280 Milliarden US-Dollar.

Die Agrarminister der OECD-Staaten haben die Notwendigkeit
weitergehender Reformen der landwirtschaftlichen Produktionen und Märkte
gefordert. Der Prozeß sei nicht abgeschlossen, hieß es in einer
Abschluß-Erklärung der Konferenz. Bei ihrem ersten Treffen seit sechs
Jahren legten sie aber keinen Rahmen für weitere Ziele fest.

EU-Agrarkommissar Franz Fischler verteidigte bei dem OECD-Treffen die
europäische Agrarpolitik, deren Ziel eine wettbewerbsfähige
Landwirtschaft sei, die auf den Weltmärkten mithalten könne. Bei der
nächsten Runde der WTO-Verhandlungen werde die EU eine zentrale Rolle
spielen. 'Eine weitere Liberalisierung im Agrarhandel ist ein
realistisches Langfrist-Ziel, die Harmonisierung der
Landwirtschaftspolitiken ist dies nicht', sagte Fischler.



 


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