Aktuelle Meldungen  -  Nachricht suchen  -   kostenloses Abo  -   Nachricht weiterempfehlen

 

@grar.de Aktuell - 12.12.1997

FAO: 37 Staaten auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen

Wegen EL NIÑO neuer Rekord


Rom, 11. Dezember (FAO) - Wegen des Klimaphänomens "El Niño"
hat die Zahl der auf Nahrungsmittelhilfe angewiesenen Länder einen neuen
Höchststand erreicht. In insgesamt 37 Ländern gibt es nach Angaben der
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
nicht genügend Nahrung, seit 1984 sei dies die höchste Zahl. Wegen El
Niño seien fünf mittelamerikanische Staaten neu auf der Liste. In
Mittelamerika und der Karibik könne sich die Lage im kommenden Jahr
weiter verschärfen, so die FAO.

Die FAO und das Welternährungsprogramm haben deshalb gemeinsam dazu
aufgerufen, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama
Nahrungsmittelhilfe in Höhe von 9,4 Millionen Dollar zur Verfügung zu
stellen, um rund 320 000 Menschen zu unterstützen.

Aus dem neuen FAO-Bericht "Foodcrops and Shortages"geht weiter
hervor, dass auch in den Anden-Staaten der Anbau von Nahrungsmitteln
bedroht ist. Der Nordosten Brasiliens leide darüberhinaus unter
Trockenheit, die sich in den kommenden Monaten vermutlich weiter
verschärfen werde. "Heftige Regenfälle und Überschwemmungen, die
auf El Niño zurückzuführen sind, haben auch den Nahrungsmittelanbau in
Ostafrika stark geschädigt; Gefahr droht auch in Teilen Asiens", so
der Bericht.

Der Leiter des FAO-Informations- und Frühwarnsystems, Abdur Rashid,
sagte: "Wenn El Niño auch noch das Südliche Afrika treffen sollte,
ist damit zu rechnen, dass insgesamt die Zahl der Staaten mit
Versorgungsschwierigkeiten auf weit über 40 steigen wird".

In Indonesien, den Philippinen und Thailand sind die Ernten wegen El
Niño bereits geringer ausgefallen, so die FAO. "In Indonesien ist
die Ernährungslage äusserst angespannt, die Regierung leistet bereits
Nothilfe. In Nordkorea wurde wegen anhaltender Trockenheit deutlich
weniger geerntet. Trockenheit hat auch dem Maisanbau in China geschadet,
wo auch die Aussaat des Winterweizens gefährdet ist".



In Europa dagegen gab es in diesem Jahr bei Getreide ein Plus von vier
Prozent, besonders in den osteuropäischen Staaten wurde mehr angebaut.
Ausreichender Niederschlag und milde Temperaturen haben die
Winteraussaat begünstigt. In Südosteuropa allerdings hat die Kälte die
Aussaat verzögert.

Die FAO rechnet in den Staaten der früheren Sowjetunion mit einem
deutlichen Zuwachs bei Getreide und Hülsenfrüchten. Besonders in der
Russischen Föderation, der Ukraine und Moldawien werde mit höheren
Ernten gerechnet. Auch in den USA und Australien seien gute Ernten zu
erwarten.

Auf der FAO-Liste der auf Nothilfe angewiesenen Staaten stehen:
Afghanistan, Angola, Armenien, Aserbeidschan, Bosnien-Herzegowina,
Burkina-Faso*, Burundi, Republik Kongo*, Demokratische Republik Kongo*,
El Salvador*, Äthiopien, Eritrea, Gambia*, Georgien, Guatemala*, Haiti,
Honduras*, Irak, Kenia, Nordkorea, Laos, Liberia, Mauretanien, Mongolei,
Mosambik, Nicaragua, Niger, Panama*, Papua Neu Guinea*, Ruanda,
Senegal*, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Tadschikistan, Tansania und
Uganda.



Die mit einem * gekennzeichneten Staaten sind neu auf der Liste.

Sie finden den vollständigen Bericht im Internet unter
http://www.FAO.Org, drücken Sie dann Economics und GIEWS.

 


zurück zur Übersicht  zum Seitenbeginn   

zur @grar.de Homepage

    
 

© Copyright 1997-2007 @grar.de, Rheine, http://www.agrar.de