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@grar.de Aktuell - 17.11.1997

Tsetsefliege: Verheerende Schäden in Afrika - Neues Hilfsprogramm


Rom, (FAO) - Die Tsetsefliege richtet in Afrika nach Einschätzung der
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
verheerende Schäden an. Die FAO-Mitgliedsstaaten haben deshalb ein neues
internationales Aktionsprogramm verabschiedet, mit dem die Plage
bekämpft werden soll.

Nach FAO-Angaben sind 37 afrikanische Länder, ein Drittel Afrikas, von
der Tsetsefliege betroffen. Rund 300 000 Menschen leiden in
Zentralafrika an der von der Fliege übertragenen Schlafkrankheit, die
Fieber und Kopfschmerzen verursacht und meistens tödlich endet. Die
Weltgesundheits- organisation (WHO) rechnet damit, dass sich die
Krankheit, wie zuletzt in den 30er Jahren, zu einer Epidemie ausbreiten
kann.

Werden Tiere von infizierten Tsetsefliegen gestochen, erkranken sie an
Trypanosomiasis. Sie sind geschwächt und fiebrig, es kommt häufig zu
Fehlgeburten. Da die Bauern weniger Zugtiere einsetzen können und es
weniger Dung gibt, beeinträchtigt dies den Anbau von Nahrungsmitteln. In
Gebieten mit hohem Tsetsebefall sind Menschen und Tiere so stark
gefährdet, dass dort überhaupt keine Landwirtschaft möglich ist.

An Trypanosomiasis sterben jährlich rund drei Millionen Tiere. Allein
bei den afrikanischen Rinderherden wird der Verlust pro Jahr auf 600
Millionen bis 1,2 Milliarden Dollar geschätzt.

In Ländern wie Äthiopien könnte die Getreideernte nach FAO-Angaben
verdoppelt werden, wenn es gelänge, die Tsetsefliege erfolgreich zu
bekämpfen. Die Bauern werden inzwischen darin ausgebildet, die Fliegen
mit Lockstoffen und Netzfallen zu fangen und zu töten, um weniger
Pestizide einzusetzen.

Die FAO, die WHO, die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) und
die gemeinsame Abteilung von FAO und Internationaler Atomenergiebehörde
haben das neue Programm gegen die Tsetsefliege (PAAT) gestartet, um die
vorhandenen Mittel gezielter einzusetzen. Die FAO schätzt, dass
Regierungen, Wissenschaftler und Bauern derzeit jährlich rund 200
Millionen Dollar zur Bekämpfung der Plage ausgeben.

Die Europäische Union unterstützt das neue Programm und plant drei
grosse regionale Projekte zur Bekämpfung der Tsetsefliege in Ost-, West-
und im Südlichen Afrika. Grossbritannien wird die FAO mit 300 000 Dollar
unterstützen, um ein neues PAAT-Informationssystem aufzubauen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

http://www.fao.org/waicent/faoinfo/agricult/aga/agah/pd/vector.htm





 


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