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@grar.de Aktuell - 30.10.1997

Mittelmeerstaaten bekräftigen Verbot von Treibnetzen


Rom (FAO) - 30. Oktober - Aus Sorge um die Überfischung des Mittelmeeres
haben die Anrainerstaaten und Japan das Verbot von mehr als 2,5
Kilometer langen Treibnetzen im Mittelmeer bekräftigt. Wie der
Allgemeine Fischereiausschuss für das Mittelmeer (GFCM) in Rom
entschied, dürfen Schiffe in Zukunft nicht mit Netzen fischen, die
einzeln oder aneinandergeknüpft länger als 2,5 Kilometer sind. Dies
teilte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten
Nationen (FAO) mit.

Damit sollen die besonders stark befischten Thun- und
Schwertfischbestände des Mittelmeeres besser geschützt werden. Das
bereits vor einigen Jahren erlassene Treibnetzverbot der Vereinten
Nationen und der Europäischen Union ist im Mittelmeer immer wieder
verletzt worden. In vielen Fällen wurden Netze, die kürzer als 2,5
Kilometer waren, zu grossen Treibnetzen zusammengeknüpft. Im Mittelmeer
sind nach FAO-Angaben die meisten Grundfischarten stark überfischt. Die
Mitglieder des Mittelmeerausschusses entschieden ausserdem, die
Ringwadenfischerei während der Laichperioden und Wanderungszeit von
Thunfischen im August zu verbieten. Auch wird in Zukunft jeweils für den
Monat Juni untersagt, beim Fang Flugzeuge und Hubschrauber einzusetzen,
die Fischschwärme sichten und Schiffe dirigieren. Diese beiden
Entscheidungen werden rechtsverbindlich, wenn innerhalb von 120 Tagen
kein Einspruch erfolgt. Ohne bindende Rechtskraft hingegen blieb der
Aufruf des Fischerei-Gremiums an die Mitgliedsstaaten, solche Schiffe zu
melden, die nicht unter der Flagge eines GFCM-Mitgliedslandes fahren und
die Beschlüsse des Ausschusses nicht beachten.

Dem Mittelmeer-Fischereiausschuss gehören 22 Staaten an, darunter auch
Japan, das zu den bedeutenden Fangnationen im Mittelmeer zählt. Als
Beobachter nehmen an den Sitzungen des Ausschusses das Umweltprogramm
der Vereinten Nationen (UNEP), die Russische Föderation, die Europäische
Gemeinschaft, Greenpeace International und World Wide Fund for Nature
(WWF) teil. Der Mittelmeer-Ausschuss wird von der FAO verwaltet.



 


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