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@grar.de Aktuell - 24.10.1997

Hochgefährliche Chemikalien: Konvention greifbar nahe


Rom, 24. Oktober - Bei einer weiteren Verhandlungsrunde über eine
internationale Konvention zum Handel mit hochgefährlichen Chemikalien
und Pflanzenschutzmittel, die am Freitag zu Ende gegangen ist, sind
wichtige Fortschritte erzielt worden. "Nach dem erfolgreichen
Treffen von Rom ist ein international bindendes Abkommen über
hochgefährliche Substanzen in greifbare Nähe gerückt.

Für die noch ungelösten Fragen benötigen wir Kompromissbereitschaft. Die
Konvention wird helfen, die mit diesen Chemikalien und Pestiziden
verbundenen Gefahren zu verringern", sagte die Konferenzvorsitzende
Maria Celina de Azevedo Rodrigues aus Brasilien. Die Konvention soll
eine Liste mit 22 Pflanzenschutzmitteln und fünf industriellen
Chemikalien ablösen, die bislang für den internationalen Handel gilt,
aber nicht völkerrechtlich bindend ist.

Das neue Abkommen dient dazu, den Handel mit Substanzen wie PCB, Lindan,
Aldrin, Dieldrin und anderen hochgefährlichen Pflanzenschutzmitteln wie
Monocrotophos und Parathion besser überwachen und langfristig eindämmen
zu können.

Hochgefährliche chemische Substanzen, die in einigen Staaten verboten
sind oder deren Verbreitung stark eingeschränkt ist, dürfen nur mit
ausdrücklicher Zustimmung der Importländer geliefert werden. An diesem
freiwilligen Verfahren (Prior Informed Consent, PIC) nehmen derzeit 154
Staaten teil. Die Länder vereinbarten nun in Rom, dass die neue
Konvention die PIC-Liste übernehmen wird. Für die Ausfuhr anerkannt
gefährlicher Substanzen wird es eine Mitteilungspflicht geben.

Die Entwicklungsländer werden die Möglichkeit haben, weitere
gesundheitsgefährdende Pflanzenschutzmittel auf die Liste zu setzen. In
vielen Entwicklungsländern führt der Einsatz von hochgefährlichen
Pflanzenschutzmitteln zu Vergiftungen und Todesfällen. In diesen Ländern
gibt es kaum Schutzkleidung und -geräte, oder sie können wegen des
Klimas nicht benutzt werden.

Die Industriestaaten erklärten sich in Rom bereit, die
Entwicklunsgländer mit technischer Hilfe bei der Umsetzung der
Chemikalien-Konvention zu unterstützen. An der Konferenz, die von der
Welternährungsorganisation (FAO) und dem UN-Umweltprogramm veranstaltet
wurde, nahmen rund 100 Länder teil. Die abschliessende
Zwischenstaatliche-Konferenz ist für Januar in Brüssel geplant.

 


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