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@grar.de Aktuell - 16.10.1997

WELTERNÄHRUNGSTAG 1997: König von Nepal kritisiert Hunger und Armut


Welternährungstages beklagt, dass weltweit immer noch Millionen Menschen
verhungern. "Jährlich sterben auf der Welt rund 18 Millionen
Menschen an Hunger und Unterernährung, da in vielen Entwicklungsländern
Nahrungsmittel fehlen", sagte König Birendra Bir Bikram Shah Dev
auf der zentralen Veranstaltung der Welternährungsorganisation (FAO) in
Rom.

"Die Weltgetreideproduktion reicht aus, das doppelte des
Mindestbedarfs aller Menschen zu decken, wenn sie nur gerecht verteilt
würde", fügte der König hinzu. Der diesjährige Welternährungstag
stand unter dem Motto "Investitionen für die Landwirtschaft",
es gab Veranstaltungen in mehr als 150 Ländern. Der nepalesische König
machte darauf aufmerksam, dass in Südasien annähernd die Hälfte aller
Armen der Welt leben. "Zwei Drittel aller Kinder in dieser Region
kommen bereits untergewichtig zur Welt, international ist das der
höchste Anteil.

Es gibt einen Teufelskreis der Unterernährung zwischen den Generationen.
Unterernährte Mütter bringen Kinder zur Welt, die selbst untergewichtig
sind und deshalb leicht krank werden. Da Mädchen in den Familien oft bei
der Verteilung von Nahrung benachteiligt werden, führt dies dazu, dass
auch die zukünftigen Mütter wieder geschwächt sind". Der König
sagte weiter, die Auslandsinvestitionen in Entwicklungsländern seien in
den vergangenen Jahren gestiegen. Rund drei Viertel der Investitionen
kämen aber nur einigen wenigen Entwicklungsländern zugute, vor allem der
Anteil der ärmsten Staaten sei minimal. Er rief dazu auf, die Einkommen
der Armen zu verbessern, die Verteilung von Nahrung in den
Entwicklungsländern effizienter zu gestalten und den Bauern Zugang zu
Land zu ermöglichen. Er kritisierte, dass die öffentliche
Entwicklungshilfe für die ärmsten Staaten in den vergangenen fünf Jahren
gesunken sei. Nach den Worten von FAO-Generaldirektor Jacques Diouf
müssen jährlich rund 166 Milliarden Dollar brutto in die Landwirtschaft
der Entwicklungsländer investiert werden, um mit dem
Bevölkerungswachstum und einer höheren Nachfrage Schritt halten zu
können. Drei Viertel davon müssten die Bauern selbst aufbringen, rund 40
Milliarden Dollar ergänzend aus öffentlichen Mitteln gedeckt werden.
Diouf kritisierte, dass der Anteil der nationalen und internationalen
Finanzhilfe an den öffentlichen Investitionen in den vergangenen Jahren
stark gesunken sei. Angesichts der zunehmenden Katastrophen weltweit
rief Diouf auch dazu auf, genügend Mittel für rechtzeitige und gezielte
Nothilfe bereitzustellen. Die Opfer müssten in Notsituationen so schnell
wie möglich in ihre Häuser und auf ihre Felder zurückkehren können. Die
FAO helfe den Bauern deshalb mit Saatgut, Düngemitteln und anderen
landwirtschaftlichen Geräten.

In einer Grussbotschaft von Papst Johannes Paul II. zum
Welternährungstag hiess es: "Korrekte politische, wirtschaftliche
und Umweltbedingungen sind notwendig, um ein dauerhaftes und
angemessenes Mass an Ernährungssicherheit zu gewährleisten. In die Ethik
Internationaler Beziehungen übersetzt bedeutet dies, die Aufmerksamkeit
darauf zu richten, auf praktische Weise ein tatsächliches Teilen von
Ressourcen zu erreichen, sodass jeder sich für seinen Nachbar
verantwortlich fühlt - sei es eine Person, Gemeinschaft, oder ein
Staat". Der Welternährungstag wird in jedem Jahr am 16. Oktober
begangen, dem Gründungstag der FAO im Jahre 1945.



 


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